Nvidia unter Druck: Bitcoin-Abschwung lässt Aktienkurs fallen

Nvidia nach Quartalszahlen unter Druck
Nvidia nach Quartalszahlen unter Druck

Im vergangenen Jahr konnten einige Technologieunternehmen vom Aufschwung und der Phantasie im Kryptobereich stark profitieren. Diese Korrelation funktioniert nun auch umgekehrt. Ein fallender Bitcoin wirkt sich negativ auf Technologieunternehmen aus. Zu spüren bekommt dies nun Nvidia. Was genau die Quartalszahlen aussagten und wie das Unternehmen sich positioniert sieht, erfahren Sie in dieser Aktienanalyse.

 

Wie der Bitcoin Nvidia belastet

 

Als der Bitcoin als prominenteste Kryptowährung noch wöchentlich stieg, war die Nachfrage nach Grafikkarten zum schürfen dieser Kryptowährung enorm stark. Teilweise kam es zu Lieferengpässen und Händler wurden angehalten, die leistungsfähigen Grafikkarten lieber an Gamer, als an Krypto-Miner zu verkaufen. So berichtete das Magazin tn3 zur Hochphase des Bitcoin im Januar 2018.

 

Bitcoin-Hochpunkt korreliert mit Nvidia
Bitcoin-Hochpunkt korreliert mit Nvidia

 

Seit diesem Punkt hat der Bitcoin rund 75 Prozent an Wert verloren und damit sank auch die Nachfrage und vor allem die Profitmöglichkeit, mit dem „Mining“ entsprechend Geld zu verdienen. Wie ein Bumerang drehte sich der Lauf bei Nvidia nun um. Mit den Quartalszahlen zum Wochenausklang wurde dies allen Aktionären verdeutlicht.

 

Das Unternehmen gibt selbst zu, sich verschätzt zu haben. So sagte Firmenchef Jensen Huang nach Blick auf die Jahreszahlen:

 

„Der Krypto-Kater dauerte länger als wir erwarten hatten“

 

Kursrutsch bei Bitcoin: Jahrestief im Chartbild mit Ausblick

 

Die in Aussicht gestellten Erlöse von rund 2,7 Milliarden Dollar im vierten Quartal waren den Analysten einfach zu wenig. Mehrheitlich wurde im Vorfeld von 3,4 Milliarden ausgegangen. Zum Vergleich: Das Vorjahresquartal generierte einen Umsatz von 2,9 Milliarden Dollar. Damit schrumpft das Unternehmen auf Jahressicht in diesem Bereich. Es gab aber auch Lichtblicke.

 

Lichtblicke bei Nvidia

 

Weiterhin gab der Firmenchef im Ausblick bekannt, dass sich seiner Meinung nach die Lage normalisiert. Jetzt erwarte er aber eine Normalisierung beim Umsatz.

Als Lichtblick gilt der Gewinn. Er konnte im Ende Oktober abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal auf 1,2 Milliarden Dollar gesteigert werden und liegt damit 47 Prozent über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Im Chartbild fand dieser Fakt wenig Applaus. Die Aktie verlor gestern zeitweise 20 Prozent und ist damit eher vom verhaltenen Ausblick unter Druck geraten, als den Gewinn im Quartal zu honorieren. Am Ende blieb ein Minus an der Nasdaq von 18 Prozent und eine rote Woche zurück (Angaben in US-Dollar):

 

Schwache Woche bei Nvidia an Nasdaq
Schwache Woche bei Nvidia an Nasdaq

 

Damit sind auch alle Gewinne aus dem laufenden Kalenderjahr zunichte gemacht worden.

Zukünftig konzentriert man sich unter anderem weiter auf das Datacenter-Segment aus den Tesla-Beschleunigern. Dieser Bereich wächst sehr stark und steht bei Technik-Fans hoch im Kurs, wie Golem berichtete. Man darf hier also gespannt sein.

 

Langfristiges Chartbild von Nvidia

 

Mit Blick auf den 3-Jahreschart hat die Nvidia-Aktie hier im Chartbild von finanztreff.de stark gelitten und notiert 43 Prozent unter dem Allzeithoch. Damit natürlich auch unter der 200-Tage-Linie.

 

Chartbild mit 43% Abschlag bei Nvidia
Chartbild mit 43% Abschlag bei Nvidia

 

Value versus Growth – Kommt nun der FANGover?

 

Der Bereich um 140 Euro könnte hier womöglich eine Unterstützung bieten, da dies im Sommer 2017 ein Widerstandsbereich war:

 

Möglicher Boden bei Nvidia?
Möglicher Boden bei Nvidia?

 

Die Korrelation zum Bitcoin könnten mit diesen Zahlen und entsprechenden Rückstellungen des Unternehmens nun eingepreist sein. Zudem ist das vierte Quartal mit der Weihnachtszeit für Consumer-Elektronik sehr spannend und könnte womöglich dann zur Abwechslung auch positive Überraschungen generieren. Noch liegt jedoch kein Kaufsignal vor, sondern nur eine mögliche Bodenbildung.

 

Wir halten Sie hier gerne dazu auf dem Laufenden.

Ihr Martin Kronberg

Über Martin Kronberg 146 Artikel
Martin Kronberg recherchiert kritisch an der Basis der Finanzmärkte. Dabei werden nicht nur Themen aus dem Bereich Trading, sondern auch andere wirtschaftliche Zusammenhänge erörtert. Auf anderen Portalen tritt Martin Kronberg stellvertretend für die Autoren des Trading-Treff auf.

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