Was ist ein CFD – einfach erklärt

 

Ausgehend von der Frage „Was ist ein CFD?“ wird in vielen Foren immer wieder versucht, einfache Erklärungen zu veröffentlichen. Dies möchte ich ebenfalls.

Ein CFD ist, wie der Name impliziert, ein Vertrag über einen Trade auf der Basis des Unterschiedes zwischen dem Eröffnungskurs und dem Schlusskurs einer Position. Eine gekaufte CFD Position (long) gibt dem Käufer aber keinerlei Recht, das Underlying, also den zugrunde liegenden Wert, über den CFD zu kaufen. Analog dazu kann der Verkauf eines CFD (short) nicht mit der Auslieferung des Underlying glattgestellt werden.

Alle Transaktionen werden ausschließlich in Bar getätigt, und zwar auf der Basis des Unterschiedes zwischen Eröffnungskurs und Schlusskurs der Position. Der CFD-Kontrakt entwickelt sich genau parallel zum Underlying. Es gibt jedoch weder einen Ablauftermin noch einen Zeitwertverfall wie bei Optionen, Futures oder Zertifikaten. Einfacher ausgedrückt ist die Antwort auf „Was ist ein CFD?“: Der CFD ist die Vereinbarung zweier Parteien, bei Glattstellung des Kontraktes die Differenz zwischen dem Eröffnungskurs und dem Schlusskurs des Kontraktes (natürlich multipliziert mit der Anzahl der im Kontrakt festgelegten Aktien) zu bezahlen.

Somit gibt es beim Handel mit CFDs immer zwei Parteien, einen Käufer und einen Verkäufer. Da der Wert des Kontraktes sich aus der Anzahl der Aktien und deren aktuellem Marktkurs ergibt, profitiert der Käufer vom steigenden Kurs und der Verkäufer vom fallenden Kurs. Dabei gilt es bei der Frage „Was ist ein CFD?“ auch zu berücksichtigen, dass der Käufer für seine Long-Position Zinsen bezahlt, wohingegen der Verkäufer Zinsen für seine Short-Position erhält. Einem Anleger mit einem CFD-Kaufkontrakt werden derzeit am Dividendenstichtag 90% der Bruttodividende gutgeschrieben. Einem Anleger mit einer Verkaufsposition werden 100% der Bruttodividende des gleichen Tages belastet.

 

CFD Trading als Abgrenzung zur Aktie und dem Future

 

Ein CFD-Kaufkontrakt ersetzt zwar die physisch zugrunde liegende Aktie, was die Rentabilität betrifft und bietet dem Inhaber alle Vorteile, die eine Wertsteigerung der Aktien mit sich bringt. Er gibt ihm jedoch nicht das Recht, die zugrunde liegenden Aktien zu erwerben und somit keine Aktionärsrechte. Ein CFD-Verkaufskontrakt bietet dem Inhaber alle Vorteile, die ein Wertverlust der Aktien mit sich bringt, jedoch wird in keinem Fall die Aushändigung der zugrunde liegenden Aktien verlangt.

Im Gegensatz zum Handel mit CFDs in Grossbritannien, wo aufgrund der Tatsache, dass kein Wertpapier, sondern ausschliesslich eine Kursdifferenz als Kontraktgrundlage dient, die Stamp Duty entfällt, werden CFDs in Deutschland steuerlich genau gleich behandelt wie Aktien.

Da CFDs ausschliesslich auf Margin gehandelt werden, werden oft Parallelen zu Futures gezogen, insbesondere die Vorteile und natürlich auch die Risiken der Hebelwirkung und vor allem die Möglichkeit, sowohl Long als auch Short-Positionen eingehen zu können, was natürlich für die europäischen Märkte, an denen Leerverkäufe von Aktien nicht selbstverständlich sind, von größtem Interesse ist. Diesem speziellem Thema widmet sich der Artikel Vergleich CFD mit Future.

Zum praktischen Verständnis „Was ist ein CFD?“ führen wir nun einige CFD-Beispieltrades hier an.

Ihr Michael Hinterleitner