Einsatz des MACD in der Praxis: Chartbeispiel

Mein Kollege deepinside stellte Ihnen bereits den MACD Indikator vor. Dabei ging er nur auf die Trend folgende Eigenschaft des Indikators ein. Aufgrund der dort aufgezeigten Probleme, sollte man den MACD in der Praxis so nicht anwenden. In diesen Artikel möchte ich Ihnen zwei weitere Möglichkeiten des Einsatzes vorstellen.

 

MACD in der Praxis: Vorteile

Der Moving Average Convergence Divergence Indikator kann weitaus mehr, als nur ein Trend folgendes Signal generieren. Dafür lasse ich mir das MACD Histogramm anzeigen. Das Histogramm zeigt den Abstand des MACD zu seiner Signallinie an.

Dadurch mutiert der MACD in Richtung eines Oszillators. Der Vorteil des MACD Histogramms gegenüber dem Slow Stochastic Oszillator ist der, dass das MACD Histogramm, im Gegensatz zum Slow Stochastic, ein unbegrenzter Momentum Oszilator ist.

Der Vorteil eines unbegrenzten Momentum Oszillators besteht darin, dass man nicht wie beim Slow Stochastic dazu verführt wird, zu denken, dass der Markt drehen muss, nur weil sich der Oszillator im überkauften oder –verkauften Bereich befindet. Ein solches Verhalten kann auch auf einen sehr starken Trend hinweisen.

Das MACD Histogramm ist ein Momentum Oszillator, mit dem man eine mögliche Trendwende identifizieren kann. Eine weitere Einsatzmöglichkeit besteht darin, ihn zur Bestätigung eines Ausbruchs heranzuziehen.

 

Divergenzen im Chartbild

Aufgrund der Tatsache, dass man mit dem MACD Histogramm das Momentum messen kann, ist es möglich, Divergenzen zwischen der Preisentwicklung und der Momentum Entwicklung aufzudecken.

Solche Divergenzen sind stets ein Warnzeichen, dass der Markt in seiner Bewegung ermüdet. Doch merke, eine Divergenz für sich allein genommen ist noch kein Umkehrsignal, es ist eine Warnung, mehr nicht. Diese Warnung kann man in der Praxis dafür nutzen bestehende Positionen zu verringern und dadurch Gewinne zu sichern.

Lässt sich jedoch die Divergenz mit einem Price Action Pattern verbinden, wie z.B. einem Umkehrstab, liegt ein Setup für die Taktische Zeiteinheit vor. Ist dieses Konvergent mit der Strategischen Zeiteinheit, steht einem Trade nichts mehr im Wege.

 

MACD in der Praxis
Beispiel Divergenz im MACD Histogramm in Verbindung mit einem Umkehrstab

 

Die in den Jahren 2015 (A) und 2016 (B) geformte Divergenz endete in einem Umkehrstab. Diesen Umkehrstab konnte man handeln, wie auch das höhere Hoch am Ende des Jahres 2016. Beide Setups waren möglich, da der Point and Figure Chart, in der Strategische Zeiteinheit, weiterhin eine Dominanz der Bullen angezeigt hat.

Andere Anwendungsbeispiele im Bereich Divergenzen finden Sie bei Roundturn50Mark, der immer wieder hervorragende Setups aufzeigt.

 

Konvergenz

Bei der Konvergenz kommen wir nun zu meiner liebsten Anwendungsart des MACD in der Praxis. Ich weise immer wieder, in meinen Analysen und Trading Ideen, auf einen Ausbruch hin, der mit einem New Momentum High oder Low einher geht. Dabei ist es egal aus welcher Formation der Markt ausbricht. Sei es aus einem Dreieck, einer Flagge, egal, wichtig ist nur, dass sich der Markt zuvor zusammengezogen hat. Das universelle Verhalten von Märkten habe ich hier beschrieben und werde in diesem Artikel nicht weiter darauf ein gehen.

Das sich auf die Konvergenz beziehende Setup nennt sich Buying The New Momentum High bzw. Selling The New Momentum Low. Dieses Setup habe ich für Sie in dem Artikel zur Flagge im SP500 beschrieben.

Schauen wir uns hierzu noch ein Beispiel an.

MACD in der Praxis
Beispiel des Setups Buying The New Momentum High im CAC40

 

Aufgrund der Aktualität habe ich hier den CAC40 gewählt. Die Strategische Zeiteinheit (SZ) zeigt im Point and Figure Chart eindeutig ein Kaufsignal. Damit ist klar, dass hier in der SZ, die Bullen das Ruder fest in der Hand haben. In der Taktischen Zeiteinheit ist zu erkennen, dass der Markt, im Verbund mit einem New Momentum High, den Ausbruch aus dem seit 2000 geformten Dreieck gewagt hat. Damit ist hier die Voraussetzung gegeben für das Setup Buying The New Momentum High. Der Ausbruch wurde durch das New Momentum High bestätigt, Momentum- und Preisentwicklung sind in diesem Fall konvergent zueinander.

 

Trading mit dem MACD: profitabler Klassiker?

 

Beide Methoden sind in der Praxis auf alle Zeiteinheiten anwendbar. Ganz wichtig ist, dass weder eine Divergenz noch eine Konvergenz allein ein Setup darstellen. Die Price Action ist am Ende das alles entscheidende.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen auf unserer Seite und wünsche Ihnen ein erfolgreiches Trading.

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