Ein Neues Quantitative Easing zeichnet sich ab

Vor 3 Jahren beendete die Federal Reserve Bank das Quantitative Easing Programm. Seitdem begnügt sie sich damit, die Bestände zu halten. Das auslaufen des QE wurde daraufhin mit einer Politik zur Schwächung des USD ersetzt, die jedoch zu langwierig erscheint, als dass sie kurzfristige Auswirkungen auf die amerikanische Wirtschaft hat. Das vorherige QE ist ja nicht in der Realwirtschaft angekommen, sondern konnte nur einen Anstieg der Vermögenswerte erreichen. Das nutzt der Gesamtwirtschaft nicht viel, sodass seit geraumer Zeit die Verschuldung der Privaten Haushalte wieder ansteigt. Da stellt sich nun die Frage, welcher Wirtschaftszweig in den USA noch existiert, der dazu in der Lage ist, den normalen Durchschnittsamerikaner in Lohn und Brot zu bekommen. Weder die Tech Branche noch die Finanzindustrie sind dazu in der Lage, doch glücklicherweise ist ein neues Quantitative Easing in Sichtweite.

Ein neues Quantitative Easing? Nicht ganz muss man sagen, da es jedoch in direkter Abfolge des original QE Programms steht, ist die Namensgebung nicht ganz abwegig. Den Namen selbst hat GEAB in der letzten Ausgabe ins Spiel gebracht. Der Unterschied ist, dass es sich auf die Realwirtschaft beziehen wird und damit direkt wirken kann. Im Gegensatz dazu förderte das alte Fiskalische QE nur den Finanzsektor und blähte die Bilanz der Zentralbank auf.

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Neues Quantitative Easing zeichnet sich ab

Die USA verfügen noch über einen herausragenden Wirtschaftszweig, die Rüstungsindustrie. Eine Förderung des militärisch-industrielle Komplex hätte womöglich, bei einer entsprechenden Förderung, direkte positive Konsequenzen für die Amerikanische Bevölkerung. Jedenfalls wäre es eine wesentlich effektivere Wirtschaftsförderung, als es das bisherige QE Programm jemals hätte sein können.

Erste Entwicklungen in diese Richtung erkennt man zum einen bei der Erhöhung des Militärbudgets durch den Kongress und zum anderen bei der Forcierung der Waffenverkäufe. Die Erhöhung des Militärbudgets wurde mit einer großen Mehrheit im Kongress bewilligt, was für eine gewisse Einigkeit zwischen der Regierung und dem Kongress spricht, hinsichtlich der Stoßrichtung, wie die Wirtschaft gefördert werden könnte.

Auch die Erhöhung der Militärausgaben innerhalb der NATO weisen auf diese Richtung hin. Da die USA ein bisher unverzichtbaren Technologielieferant für die NATO Staaten darstellen, kann man davon ausgehen, dass ein beträchtlicher Teil der Mehrausgaben, der US Rüstungsindustrie zu Gute kommen werden.

Sollte sich jetzt noch eine Verringerung der Militärischen Auslandspräsenz der USA abzeichnen, wofür Trump ja geworben hat, bei einer gleichzeitigen Forcierung der Rüstungsverkäufe an verbündete Staaten, wie z.B. Japan, Saudi-Arabien oder auch Südkorea, ist damit zu rechnen, dass die Kreativ Abteilung der US Regierung ein neues Quantitative Easing verfolgt.

 

Saudi-Arabien und der Petroyuan

Seit einiger Zeit drängt China seine Handelspartner dazu, die Handelsgeschäfte in Yuan abzuwickeln. Das geschieht mit dem Ziel die Internationalisierung und die Bedeutung der eigenen Währung zu stärken und nicht mehr dem Einflussbereich des USD ausgeliefert zu sein. Ein neues Quantitative Easing im Bereich des militärisch-industriellen Komplexes wäre eine Möglichkeit für die USA, den möglichen Konsequenzen eines Petroyuan, der an die Stelle des Petrodollars treten soll, entgegen zu wirken.

Der Nahe Osten verliert für die USA an Bedeutung, da durch den Fracking Boom die Energiesicherheit der USA zunehmend erreicht wurde. Das erkennt man auch in der Handelsbilanz zwischen Saudi Arabien und den USA, deren Verhältnis sich zwischenzeitlich gedreht hat. Die Ölimporte der USA haben stark abgenommen und zeitgleich sind die Waffenexporte der USA Richtung Saudi-Arabien massiv gewachsen.

Die Vorteile

Sollten es die USA schaffen die Nachfrage nach USD durch Rüstungsverkäufe aufrecht zu erhalten bzw. das schwinden dieser abzubremsen, wäre der Verlust des Petrodollars recht gut zu verschmerzen. Der zusätzliche Effekt den ein neues Quantitative Easing für den militärisch-industriellen Komplex zur folge hat, ist zum einen eine Verringerung des Handelsbilanzdefizits und zum anderen die Schaffung von Arbeitsplätzen für den Durchschnittsamerikaner. Ein solches QE sollte der Realwirtschaft wesentlich besser helfen können, als es das Fiskalische QE jemals vermocht hatte.

Es deutet jedenfalls vieles daraufhin das ein neues Quantitative Easing in dem Bereich gestartet ist und natürlich wird das alles auch die Aktienkurse von Unternehmungen wie Boing, Raytheon, Lockheed Martin, usw. beflügeln.

Unter dieser Annahme ist der starke Anstieg der Kurse der Rüstungskonzerne gut zu verstehen und wird sie wohl weiter antreiben.

 

 

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