Social Trader GZSZ

Social Trader GZSZ zeigt eine Historie ähnlich der beliebten TV-Soap auf RTL auf. Denn Social Trader gibt es bereits seit 10 Jahren! In den 10 Jahren gab es selbstverständlich Gute Zeiten, wie auch Schlechte Zeiten. Daher fand ich den Titel „Social Trader GZSZ“ recht passend und gehe nun genauer auf die Marktakteure ein.

 

10 Jahre Copy Trading – die ewige Soap „Social Trader GZSZ“

Copy Trading ist vielen Lesern sicher ein Begriff. In 2017 werden die ersten Anbieter dieser Anlageform 10 Jahre alt. Blickt man zurück, so muss man feststellen, nichts ist beständiger als der Wandel. Dies gilt nicht nur für die Plattformen, sondern auch für die dort agierenden Händler.

Die Plattformen sind auch ein Spiegelbild des Erfolgs der sogenannten Retailtrader.

 

Ein paar Zahlen zur Soap „Social Trader GZSZ“:

Glaubt man den bekannten Erhebungen der FCA und AMF, dann verlieren 9 von 10 Tradern.

Der durchschnittliche Account der über mql5 angeschlossenen Metatraderkonten beträgt ca. 3.500 Dollar. Laut Financefeeds betrug in 2011 der durchschnittliche FX Account in den USA 3.800 $. Die Aquisitionskosten je Konto betrugen damals ca. 500 $. Eine Erhebung der Citigroup aus 2015 spricht von durchschnittlichen Accountgrößen von ca. 4 Mio Konten weltweit i.H.v. 6.600 $. Zwischenzeitlich liegen die Kosten zur Neukundengewinnung bei ca. 1.000 $ – 1.300 $ je Kunde.

Wir haben es also mit einem riesigen Hamsterrad zu tun, aus dem regelmäßig 9 Hamster fliegen und 9 neue gesucht werden… Die gestiegenen Aquisitionskosten machen auch vor allem eines deutlich. Nicht jeder Hamster will in das Rad steigen und da bedarf es schon einer Menge Überzeugungskraft oder … Visionen.

Visionen

Eine Vision wurde vor allem durch Leute wie Leon Yohai, Yoni Assia oder die Gebrüder Heyden vor über 7 Jahren in die Tat umgesetzt. Social Trading war und ist in erster Linie Copy Trading. Investoren, die am Erfolg anderer partizipieren wollen, suchen sich erfolgreiche Händler der jeweiligen Plattform und kopieren deren Trades. Im Ergebnis profitieren idealerweise alle, also Kopierer, kopierter Händler und der Broker.
Reine Technologieanbieter wie leverate stellen Brokern Social Trading Tools zur Verfügung. Der Hintergrund ist recht simpel. Social- oder Copy Trading verlängert die Halbwertszeit der Konten. Selbst wenn ein Kunde inaktiv ist, hat er immer noch die Option, anderen Tradern automatisch zu folgen und damit Leben in sein Konto zu bringen…

Copy Trading ist damit ein wichtiger Umsatzkatalysator für die anbietenden Broker.

Vertraut man einer Studie des Weltmarktführers für CFD basiertes Copytrading, eToro, dann sind diejenigen Händler, die eine ausgewogene Mischung in ihrem Copydepot vorhalten, um ca. 30 % rentabler in ihren Anlageergebnissen, als die reinen Eigenhändler auf der Plattform.

Social Trader GZSZ mit Quote von 9 zu 1

Nach meiner Beobachtung ändert sich diese Quote von 9 zu nicht.

Es ist nicht einfach, als Investor konstant profitable Händler auf einer Social-/Copy Trading Plattform zu finden. Nicht umsonst gehen die Anbieter dazu über, spezielle Baskets zu schneidern, um den Anlegern die Entscheidung zu erleichtern.

Auf der Invest 2017 in Stuttgart war auch der Marktführer im CFD basierten Copytrading mit einem repräsentativen Stand vertreten. Im Mittelpunkt standen dabei die neuen Investmentprodukte, die CopyFunds von eToro und die Partner CopyFunds. Einige Popular Investors der Social Investment Plattform gaben sich auch ein Stelldichein.

Social Trader GZSZ
Bild von der Messe Invest Stuttgart

eToro hatte dazu eine ansprechende Slideshow vorbereitet und so zogen einige Namen am Auge des Betrachters vorbei. Neben internationalen Gesichtern sah man Hanse-Invest und auch JBinvest aus Deutschland. Aus persönlicher Erfahrung heraus ist jedoch immer etwas kritische Distanz zu den aktuellen Aushängeschildern angebracht.
Im Gespräch versucht man natürlich zu erfahren, auf welchem Wege diese Trader ihren Weg zu eToro (ist durchaus austauschbar mit ayondo) gefunden haben, welche Erwartungen sie hegen und welche Ziele sie verfolgen.

Als Popular Investor macht man sich auf der Plattform öffentlich

…und wird natürlich bei Erfolg auch gern für Offline-Marketing vom Anbieter in Anspruch genommen, wenn man das denn will. Auch wie bei einer Soap, daher Social Trading GZSZ 🙂
Nun hat dies immer zwei Seiten, nur sehen die meisten offenbar nur die Vorderseite des Mondes…und nicht „the dark side“. Solange es läuft, man auch gebauchpinselt wird, ist alles gut und die Flagge wird auf dem Mond gesetzt. Natürlich auf der der Erde zugewandten Seite.

Was aber, wenn plötzlich alles Kopf steht und in kürzester Zeit man nicht nur ein Problem mit sich, sondern vor allem mit Hunderten Investoren hat. So geschehen leider vor einigen Wochen mit dem Popular Investor aus Leipzig. Aus meiner Sicht auch ein persönliches Drama, über das ich sehr traurig bin. Ich hatte im Herbst 2015 auf der WoT in Frankfurt noch längere Gespräche mit ihm und sein Investorenprofil ja auch in meinem Depot bei eToro kopiert.

Meine Gespräche mit Vertretern von eToro auf der Invest 2017 veranlassten mich dieser Tage, noch einmal etwas tiefer in die Diskussionen der Social Trading Community einzutauchen. Dort offenbarte sich im Feed von RunningChris eine recht aufgeladene Diskussion. Der Trader hatte im März seinen Status als Popular Investor durch sein risikoreiches Trading verloren und mit dem Überschreiten des Risikoscores 7 und Klassifizierung in Score 8 wurden alle Positionen der Kopierer zwangsgeschlossen.

Die Konditionen sind übrigens kein Neuland, sondern allen Usern von eToro zugänglich.

Schaut man sich jetzt die Reaktionen auf eToro an, dann ist der Frust zwar nachvollziehbar aber das Handeln der Plattform korrekt. Frust wie in einer Soap – typisch „Social Trader GZSZ“ also.

An der emotional geführten Diskussion sind aber 2 Dinge feststellbar:

  • Die Handlungsweise von eToro wird in Frage gestellt; darf eToro die Positionen eigenmächtig schließen? Ich gebe zu, ich habe außer in dem Blogbeitrag zum Popular Investor Programm dazu noch nichts plakativ finden können, außer in den AGB…diese sind für jeden verfügbar.
  • Die Kopierer sind nicht bereit, Verluste zu akzeptieren – und damit reihen sie sich aber auch in die Gilde ihrer kopierten Trader ein, die es erst zu diesem Zustand kommen ließen.

Das Drama um RunningChris ist ja nun leider kein Einzelfall. Enttäuschend ist dabei nicht unbedingt die Performance, sondern der Umgang des Traders mit der Community und mit eToro. Vogel Strauss hilft hier nicht weiter…

Wer sich also dem Thema Popular Investor zuwendet, sollte sich hinterfragen, ob er auch in schwierigen Zeiten dem gerecht werden kann. Als Kopierer sollte man kritische Distanz nicht verlieren und vor allem auch zu seinen eigenen (Fehl-)Entscheidungen stehen. So ein Copy Stop Loss hat schon seinen Sinn…

 

Ich freue mich auf Ihren Besuch meines GUIDES -> und die weitere Aufmerksamkeit hier,

Ihr Michael Tomaschek

Über Michael Tomaschek 29 Artikel
Michael Tomaschek ist seit 1998 an der Börse aktiv. Ab 2005 mit CFD's und seit 2007 als Forex- und Future-Trader. Neben einer beruflichen Tätigkeit handelt er hauptsächlich mit Devisen und Indextrading per CFD und veröffentlicht seine Erfahrungen im Blog Trading-der-Besten.
Kontakt: Webseite

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.