Finanzmärkte zum Advent – Blick von der Finanzeule

Der Dezember ist da! Tannenzweige, Weihnachtsmärkte, Glühwein, Punsch, Maronen und Makronen stehen auf dem Programm. Der Countdown bis zur Heiligen Nacht läuft; das Jahr 2017 neigt sich dem Ende zu.

 

Meistens ein kalter oder gar eisiger Kalendermonat, der Dezember. Auch an der Börse? Meinen Blick auf die Finanzmärkte zum Advent beschreibe ich hier auf Trading-Treff exklusiv für Sie. Meine ersten Gedanken lauten: das Feuer lodert und die Suppe köchelt noch. Also….

 

DAX und Dow Jones: Ran an die Bouletten?!

 

13.500 Punkte konnten im DAX neulich beim ersten Anlauf nicht gehalten werden. Der Rückwärtsgang wurde eingelegt, vermutlich durch Gewinnmitnahmen und ausgelöste SL-Aufträge. Volatilität kam im November auf und pendeln innerhalb einer schmaleren Bandbreite um die 13.000 Punkte. Diese runde Marke konnte erfolgreich verteidigt werden von den Bullen. Grundsätzlich gibt es keine Garantie für weiter steigende Kurse und an der Börse kann immer auch schnell und unerwartet Feierabend sein mit der Party und Katerstimmung aufkommen. Der Auftakt in den Dezember erfolgte jedenfalls mit Punktverlusten.

Da taucht doch der DAX am Freitag Vormittag einfach mal schnell ab. Abgefischt wird sicherlich immer mal wieder gerne. Einen Aufwärtsdrang sehe ich ab ca. 13.200 Punkten und die Frage bleibt für mich bestehen: kommt noch eine Jahresendrally oder nicht? Und wird der DAX dem Dow Jones noch folgen oder machen Anleger und Investoren nach einem gut gelaufenen Börsenjahr jetzt so langsam Kasse?

Jeder Anleger oder Spekulant muss die Lage immer für sich selbst einschätzen und jeder handelt für sich selbst. Das Gute an der Geschichte:  man kann auch auf fallende Kurse setzen, es steht einem frei die Richtung zu wechseln oder an der Seitenlinie zu warten.

Was könnte dem DAX nun Flügel verleihen? Abgesehen von der Hoffnung einzelner auf einen grandiosen Lauf zum Jahresausklang?

Der Dow Jones hat satte 24.200 Punkte überschritten und ein neues Allzeithoch erklommen. Die erneute Raketenprobe seitens Nordkorea letzte Woche hat den Markt nicht beeindruckt, also kein Auslöser gewesen für ein drastisches Absacken. Innenpolitisch gesehen hat das Scheitern der Jamaika-Koalition ebenso wenig einen Abwärtstrend eingeleitet. Die Aussichten auf eine weitere Runde GroKo stehen gut und diese Vertrautheiten dürften ein gewisses Maß an Sicherheit vermitteln. Nicht nur Deutsche kaufen deutsche Aktien, sondern auch ausländische Anleger oder Investoren. Jetzt zum Ultimo erstellen auch üblicherweise Unternehmen ihre Jahresabschlüsse. Auf der anderen Seite als mögliche Bremse: der Euro ist wieder erstarkt und notiert momentan um die 1,19.

 

Blick auf den „Warenkorb“ DAX

 

Der Dax beinhaltet 30 Aktientitel. Wie hat sich denn der Dax entwickelt in einem bestimmten Zeitraum, welche Aktien beinhaltet er mit welcher Gewichtung, welches sind die Rennpferde und welche die lahmenden Gäule?

 

Nachstehender Internetseite Onvista habe ich Daten entnommen zu Einzelwerten und Indizes:

Finanzmarkt im Advent
Performer im DAX auf 1 Jahr

 

Antworten zu oben genannten Fragen lauten somit:

DAX Performance 1 Jahr ca. 23% Plus. Auf Zeitraum 1 Jahr betrachtet ist derzeit die Lufthansa der Spitzenreiter und ProSiebenSat.1 Media bildet das Schlusslicht. (Dazu schrieb ein Kollege hier auf Trading-Treff bereits etwas). Insbesondere die Schwergewichte im Warenkorb wurden offensichtlich sehr gut gemanaged, denn Fakt ist: der Dax ist gestiegen.

 

Gesamtmärkte im Überblick

 

Es können auf o.g. Seite weitere nationale und internationale Indizes angeschaut werden.

Eine Gesamtübersicht habe ich auf boerse.de gefunden:

Finanzmärkte im Advent
Performance der Gesamtmärkte

 

Spitzenreiter ist der TecDAX mit ca. 47% Plus. Der amerikanische Dow Jones steht dem deutschen DAX in nichts hinterher: Performance 1 Jahr liegt ebenfalls bei ca. 23% Plus. Gleiches beim asiatische Nikkei 225, während beim Hang Seng Index sogar ein Plus von ca. 30% Plus angezeigt wird. Interessant zum anschauen finde ich übrigens den Chart des Index IBC aus Venezuela.

 

Da war noch was: Bitcoin

 

Bitcoin, das digitale Geldmittel, welches mittlerweile eine breite Präsenz aufzeigt und sich vielleicht auch hoher Beliebtheit erfreut bei bestimmtem Publikum, hat steht aktuell über 11.000. Zum Jahresbeginn notierte Bitcoin um die 1.000. Also quasi ein klassischer Tenbagger. Beindruckend. Aber ist das ganze nur ein Hype oder eine nachhaltige Sache? Sprunghaftigkeit wie in einer Wildwestshow scheint man hier wohl besser mit einzukalkulieren. Kennen Sie eigentlich den Begriff „pump and dump“? Es wird wohl so sein, dass man hier was verdienen konnte bisher und wer billig gekauft und auf dieses Pferd gesetzt hatte, dessen Kasse könnte zum Jahresausklang klingeln. Stärkere Rücksetzer konnten auch für sehr spekulativ-orientierte Anleger interessant gewesen sein um sich ein Mitfahrticket zu kaufen. Es gibt auch schon weitere Produkte oder vielleicht eine Art „Ableger“: Bitcoin Cash und Bitcoin Gold. Vontobel hat ein zeitlich begrenztes Partizipationszertifikat für Bitcoin Cash aufgelegt. WKN VL3NBC und hier eine Beschreibung auf Trading-Treff. Für Bitcoin Gold konnte ich bisher nichts finden.

 

Zu den Rohstoffwerten

 

Hierzu habe ich einen kurzen Blick geworfen auf Daten/Charts bei wallstreet-online und war jüngst auch auf der Edelmetallmesse München.

 

Edelmetalle wie Gold, Silber und Platin haben zwar während des Jahres Auf- und Abschwünge erlebt, die auch ggf. recht gut getradet werden konnten, aber ein Ausbruch bzw. die Einleitung eines Booms erfolge bisher nicht. Irgendwie könnte man sagen: eine Null-Nummer auf Sicht 1 Jahr. Einzig Palladium kann ein Plus von über 30% ausweisen.

 

Eine ähnliche Entwicklung bzw. Performance 1 Jahr bei um die 30% Plus sieht man auch beim Ölpreis, Heizöl und Diesel. Doch einige Rohstoffe sind in den grünen Bereich gelangt, Erdgas gehört allerdings nicht dazu, hier steht ein Minus von ca. 8%.

 

Bei den Industriemetallen sind die Preise für Kupfer, Aluminium, Zink und Blei gestiegen. Interessant könnte vielleicht auch wieder Uran werden. Ist der Markt wieder aufgewacht? Immerhin liegt die Performance 1 Jahr bei ca. 38%. Dadurch Belebung der Uran-Aktien im Explorationsbereich? Ich habe gelesen, dass beispielsweise in China und Indien der Bau neuer Atomreaktoren geplant wäre.

 

Meine Gedanken: ein Plus ist ein Plus und kein Minus. Ziehen die Rohstoffpreise weiter an, dann könnte vielleicht insbesondere bei gut aufgestellten Explorationsunternehmen und deren Aktionäre wieder Entzücken aufkommen. Stichwort: steigende Nachfrage, Umsätze, Absätze, Gewinnmarge.

 

Mein Fazit über die Finanzmärkte im Advent

 

Mit dem Weihnachtsfest verbinden wir Freude und schöne Geschenke. Freude herrscht auch, wenn in Sachen Börsengeschäfte ein nettes Plus am Ende des Jahres bilanziert werden kann. Übrigens auch Zeit den Freistellungsauftrag zu überprüfen und an den Aktien-Verrechnungstopf zu denken. Wir lassen das Jahr Revue passieren, besinnen uns auf uns selbst sowie unsere Familien, Freunde, Bekannte. Haben wir unsere Ziele in diesem Jahr erreicht? Es ist schön, wenn wir zufrieden sein können. Leider gibt es aber auch Menschen, die kein Glück hatten wegen Hunger, Krankheit und anderer Schicksale. Wer etwas hat, darf nach eigenem Ermessen gerne geben. Ich jedenfalls fülle zum Jahresende immer ein paar Überweisungsträger aus für Spenden an gemeinnützige Vereine.

 

Shopping im Advent – Handelskonzerne und Amazon freuen sich

 

Ich wünsche Ihnen eine schöne Adventszeit,

Ihre „Finanzeule“ Anita Görner

 

Hinweis: Dieser Beitrag beinhaltet meine persönliche Meinung als privater Anleger, Hobby-Börsianer, Börseninteressierter und wurde von mir auf Freizeitbasis erstellt ohne Gewähr auf Richtigkeit und/oder Vollständigkeit. Keine Handelsempfehlung.

Über Anita Görner 21 Artikel
Als "Eulenblick" enthält diese Kolumne einen unverfälschten und wachen Blick auf die internationalen Finanzmärkte. Dabei kommt weder der DAX, noch der Euro zu kurz. Das große Rundum-Bild, welches nur eine "Finanzeule" wahrnehmen kann, wird somit in regelmäßigen Abständen hier exklusiv skizziert.

2 Kommentare zu Finanzmärkte zum Advent – Blick von der Finanzeule

  1. Vielen Dank Anita!

    „Leider gibt es aber auch Menschen, die kein Glück hatten wegen Hunger, Krankheit und anderer Schicksale. Wer etwas hat, darf nach eigenem Ermessen gerne geben.“

    Das sehe ich auch so. Meine Frau hat für 2 Familien die es nicht ganz so leicht haben die Weihnachtsgeschenke für die Kids übernommen. So leuchten auch da dann die Augen…

    Beste Grüße und weiter so!

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