Einigung in der Währungsfrage?

USD Index Future - Quelle: TAI-PAN
USD Index Future - Quelle: TAI-PAN

Der Handelskrieg zwischen den USA und China ist noch immer im vollen Gang, doch zeigen sich an manchen Stellen Fortschritte. Bei dem Handelsstreit geht es nur oberflächlich gesehen um einen besseren Zugang zum chinesischen Markt oder dem Diebstahl von Geistigen Eigentum. Unter der Oberfläche finden wir jedoch wesentlich bedeutendere Dinge die hier im Mittelpunkt der Verhandlungen stehen.

Dinge die nicht nur China und die USA betreffen, sondern wohl die meisten Länder der Welt.

 

Die Währungsseite

 

Schon im vergangenen Jahr, im Oktober 2018, sagte der US Finanzminister Steven Mnuchin, dass ein möglicher Deal die Währungsseite beinhalten müsste:

U.S.-China trade talks must cover currency – Reuters

Seitdem ist einiges geschehen und gestern konnte man folgende Nachricht auf Twitter lesen:

MNUCHIN SAYS CURRENCY PART OF U.S.-CHINA TRADE DEAL ‚COMPLETE‘

Und bei CNBC und anderen Medien folgte diese Meldung:

Treasury Secretary Mnuchin says US and China have agreed on the trade deal enforcement mechanism – CNBC

Doch worauf konnten sie sich einigen? Aufwertung des Yuan / Renminbi oder doch eine Abwertung des US Dollars? Und was ist unter dem Enforcement Mechanism zu verstehen?

Schauen wir uns einige Trends der vergangenen Jahre an, so stechen einem einige Muster ins Auge.

  1. Ankauf von Gold durch die Zentralbanken
  2. Verwendung des US Dollar-Systems als Waffe
  3. Umgehung des US Dollar-Systems durch Güter gegen Güter Handel
  4. Schaffung von Alternativen zu Swift

Die Unterwanderung des US Dollar-Systems

In Anbetracht dieser Punkte ist es durchaus denkbar, dass nicht der Yuan / Renminbi aufgewertet wird, sondern der US Dollar abgewertet. Es würde auch dem seit Jahrzehnten vorherrschenden Trend im USD Index entsprechen.

Dafür sprechen auch einige Aussagen von Donald Trump, welcher wohl verstanden hat, dass ein starker USD nicht nur ein Problem für die Weltwirtschaft darstellt, sondern auch für die USA. Sie sind es, die aktuell in Triffins Dilemma stecken und den Nachteil einer USD Zentrischen Welt erfahren. Sagte nicht zuletzt ein hoher US Regierungsvertreter, dass der Platz als Weltreservewährung zwar seinen Preis hat, es jedoch nicht sein kann, dass dadurch US Arbeitsplätze verloren gehen.

Doch wie der sogenannte Enforcement Mechanism ausschauen wird ist nur sehr schwer zu erahnen. Ein möglicher Weg, wäre vielleicht Gold als Neutrales Reserve Asset zu nutzen oder aber die Verwendung von Special Drawing Rights. Ziel dieser Nutzung wäre es wohl die Balance of Payments ausgleichen zu können.

Wichtig ist jedoch zu verstehen, dass aufgrund der Aussagen vom US Finanzminister, man die Lage am Forex Markt mit Argusaugen beobachten muss und natürlich das eigene Risiko reduzieren sollte. Ein Deal, der die Währungsseite beinhaltet und womöglich an einem Wochenende zustande kommt, kann für eine enorme Schwankungsbreite in den Währungspaaren sorgen. Hierbei ist jedoch nicht sicher in welche Richtung am Ende das Pendel ausschlagen wird.

 

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