Diversifikation für die Masse

Diversifikation für die Masse, oder auch breit gestreut für die breite Masse ist keine Frage, sondern eine Aussage. Diese liest man in den Medien immer wieder. Und auch dies war mein erster Gedanke, als mich kürzlich ein Arbeitskollege nach meinem Investitionsverhalten sowie hilfreichen Tipps bezüglich der Geldanlage fragte.

 

Ich nannte ihm jedoch nicht ganz simpel meine konkreten Anlageprodukte. Denn damit hätte er als Neuling in diesem Thema „Investieren“ sowieso nichts anfangen können. Mein Vorgehen war nachhaltiger und sinnvoller. Ich erläuterte ihm kurz meine grundlegende Anlagestrategie. Und dies möchte ich an dieser Stelle auch Ihnen als Leser von Trading-Treff.

 

Diversifikation als Antwort auf „I have no idea what I’m doing“

 

So, oder so ähnlich könnte man es ausdrücken, wenn man mich damit beauftragen würde, Unternehmen zu analysieren. Doch genau diese Analyse ist Grundlage für entsprechende Prognosen, zur Herleitung einer möglichen Zukunft. Denn nur so wäre Alpha überhaupt erzielbar. (Auch interessant: Artikel zum Alpha ->)

 

Diversifikation für die Masse, der Einzelne ist ungebildet
Finanzbildung als Fehlanzeige?

 

Ich gebe es also ganz offen zu. Auch wenn ich mich gerne mit den Themen „Sparen“, „Investieren“ sowie „Finanzieller Freiheit“ und dem Aktienmarkt befasse, so maße ich mir dennoch nicht an mit meinem Halbwissen, welches auf Blogartikeln, Zeitschriften, Podcasts und YouTube-Videos basiert, gezielt die Unternehmen herauszupicken, die aktuell unterbewertet sind und somit den Markt zu schlagen. Wie soll dies erst jemand wie mein Arbeitskollege schaffen? Er hatte sich bisher schliesslich kaum mit dem Thema „Investieren“ auseinandersetzt.

 

Diversifikation für die Masse

 

Der Arbeitskollege steht in diesem Falle für die breite Masse der Deutschen. Sie haben mehrheitlich wenig bis kein Interesse in den Bereichen “Aktien” und “Investieren”. Dennoch sind sie willig, ihr Geld irgendwie anzulegen. Oftmals besetzt mit der Scheu, das Geld an der Börse zu investieren, weil Aktien ja „sowieso unsicher“ sind und man sich außerdem unklar darüber ist, in welches Produkt das Geld nun konkret fließen soll.

Bei einer Vielzahl der Menschen ist durchaus etwas (wenn auch nicht viel) Geld am Ende des Monats übrig. Dieses verschimmelt normalerweise auf dem Girokonto. 50 oder 100 Euro kann eigentlich fast jeder im Monat locker machen. Doch was damit tun? Lohnt es sich da überhaupt, an der Börse tätig zu werden? Welche Aktie soll ich wählen? Welche Anlagestrategie ist die richtige?

Diversifikation für die Masse
Crowd als Symbol für die breite Masse der Anleger

 

Diversifikation ist Trumpf

 

Diversifikation für die breite Masse ist nicht nur ein Slogan, sondern in diesem Falle ist Diversifikation Trumpf! Wenn ich wenig Ahnung von einzelnen Unternehmen habe und auch nicht bereit bin stundenlang verschiedenste Unternehmensberichte durchzuackern, dann streue ich mein Geld doch ganz einfach auf eine Vielzahl von Unternehmen. Bestenfalls auf den gesamten Markt. Dadurch minimiere ich mein Risiko. Denn es hat kaum Auswirkungen auf das Gesamtportfolio, wenn es für ein Unternehmen einmal schlechter läuft.

Ihr werdet schon wissen, was jetzt kommt: Es empfiehlt sich die Investition in einen ETF (exchange-traded fund), einen Aktienindexfonds, der ganz einfach einen bestimmten Markt abbildet und mit dem man ganz simpel in eine große Zahl an Unternehmen investiert. (Allerdings sollten Sie dabei unbedingt folgendes beachten. Gerade der letzte Satz ist wichtig!

Das ganze erfolgt komplett passiv, beispielsweise per Sparplan und ihr braucht euch um nichts weiter kümmern. Ihr gebt euch mit der Marktrendite zufrieden, weil ihr sowieso nicht davon ausgeht den Markt gezielt schlagen zu können. Außerdem ist euer ROTI (return on time invested) unschlagbar gut: Ihr steckt kaum Zeit in eure Geldanlage hinein und erhaltet trotzdem eine vergleichsweise hohe Rendite.

Beispielsweise bildet ihr mit einem ETF auf den DAX die 30 DAX-Unternehmen mit nur einer Investition ab. Noch sinnvoller, da erheblich breiter gestreut, ist aber beispielsweise ein ETF auf den MSCI World. Damit investiert ihr gleich in über 1.600 Unternehmen weltweit.

Das Investieren in Indexfonds erachte ich folglich für die breite Masse als das sinnvollste Investment. Sofern etwas mehr Kapital vorhanden ist, kann zwar durchaus auch eine Streuung durch den Kauf von zahlreichen Einzelaktien erfolgen, jedoch wird man niemals den Diversifikationsgrad eines MSCI World oder gar eines MSCI ACWI erzielen können.
Für weiterführende Informationen zur Wahl des konkreten ETFs und meiner persönlichen Aufteilung, sei auf diesen Artikel auf meinem Blog verwiesen.

 

Gerne auch auf Trading-Treff in Zukunft mehr,

Ihr Martin Dörnhaus

Über Martin Dörnhaus 1 Artikel
Martin Dörnhaus von zinskraft.de fokussiert sich vornehmlich auf das passive Investieren mittels breit gestreuter ETFs sowie Aktien mit hoher Dividendenrendite. Auch setzt er sich mit den Themengebieten "Sparen/Minimalismus", "finanzielle Freiheit" und "Unternehmertum" auseinander.
Kontakt: Webseite

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