EZB-Entscheidung September 2019 | Pressekonferenz

Die heutige EZB-Entscheidung im September 2019 gilt bei Börsianern als der wichtigste Wirtschaftstermin der aktuellen Börsenwoche. Es ist zugleich der letzte große Auftritt des EZB-Präsidenten Mario Draghi. Dabei verkündet Herr Draghi die Beschlüsse vom Rat der Europäischen Zentralbank bezüglich des Leitzinses und geht in der folgenden Pressekonferenz auf wichtige Fragen ein. Seien Sie mit Trading-Treff live dabei.


Was wird bei der EZB-Sitzung im September 2019 erwartet?

Eine Zinswende lässt weiterhin auf sich warten. Sie wird vermutlich nicht mehr zu Amtszeiten von Mario Draghi passieren. Der amtierende EZB-Präsident ist noch 6 Wochen in seinem Amt und hat mit dieser EZB-Sitzung die letzte Sitzung dieser Art in seiner Karriere heute vor sich. Bereits in einer Woche ist seine Abschiedsveranstaltung.

Erwartet wird in der EZB-Sitzung diesmal ein neues Maßnahmenpaket zur Unterstützung der Konjunktur in der Eurozone. Da Mario Draghi die Auffassung vertritt, dass eine extrem lockere Geldpolitik der Konjunktur hilft, könnte auch auch diesmal wieder in diese Richtung argumentieren und „Notenbankgeld“ darauf verwenden.

Hierbei steht konkret die Wiederaufnahme des Anleihenkaufprogramms im Volumen von monatlich 20 bis 30 Milliarden Euro im Raum. Zudem könnte der Einlagenzins von Banken von 0,1 auf 0,2 Prozentpunkte steigen. Zumindest wird dies im Vorfeld stark diskutiert und ist teilweise bereits eingepreist.

Sicherlich verlangen der noch immer präsente internationale Handelskrieg, der bevorstehende harte Brexit und die sehr gut laufenden Konjunktur in den USA ein Handeln in der Eurozone. Denn der Konjunktur sollte unter die Arme gegriffen werden. Doch muss dies als „letzte Aufgabe von Mario Draghi“ gelten, der bald als EZB-Präsident ausscheidet?

Andere Stimmen, wie die von Bundesbankpräsident Jens Weidmann, sehen keine Notwendigkeit für neue Anleihenkaufprogramme. Denn trotz Gegenwind bei der Konjunktur in der Eurozone ist diese nicht so stark gefährdet, wie durch die EZB dargestellt. Ein weiterer negativer Fakt ist die hohe Bilanzsumme der EZB. Mit 4,7 Billionen Euro könnte sie durch weitere Maßnahmen die magische Marke von 5 Billionen überspringen. Die Welt hat diese Entwicklung in folgendem Diagramm entsprechend von Bloomberg dargestellt:


Prognose des EZB-Bilanzsumme / Bloomberg
Prognose des EZB-Bilanzsumme / Bloomberg


Ursprünglich wurde bis zum Jahresende 2019 bzw. zum Start 2020 eine Zinsanhebung erwartet. Doch erst im Juni wurde die Verlängerung unserer derzeitigen Niedrigzinsphase bis mindestens zur Jahreshälfte 2020 von der EZB angekündigt. Mehr noch – ein spezielles Kreditprogramm für die Beschaffung von „billigem Geld“ durch die Banken wurde initiiert. Dieses soll jedoch für langfristige Investitionen auf Unternehmensseite verwendet werden.

Für Banken wird das Umfeld dadurch zudem schwieriger. Der Einlagenzinssatz dürfte noch weiter ins Minus fallen und ebenfalls von Bloomberg dann diese Entwicklung bis Ende 2020 annehmen:


Prognose des EZB-Einlagenzins für Banken / Bloomberg
Prognose des EZB-Einlagenzins für Banken / Bloomberg


Womöglich wird auch ein Kauf von Aktien diskutiert. Diesen Fakt hatten wir auf Trading-Treff bereits erörtert.

Ist der Aktienkauf der EZB eine gute Idee?


Internationales Zinsumfeld


Die EZB ist keineswegs in einer guten Situation. Muss sie sich doch mit anderen Industrienationen messen lassen. Nicht nur beim Wachstum, sondern auch in der Zinsentwicklung, die sich direkt auf die Währungsverhältnisse auswirkt. Folgende Abbildung von finanzen.net zeigt die internationalen Unterschiede auf:


Leitzinsen im Vergleich
Leitzinsen im Vergleich

Privatpersonen mit hohen Einlagen werden an diesen Kosten beteiligt und zahlen in der Regel ab 100.000 Euro Spareinlagen auch Strafzinsen an die Bank. Für Kleinsparer ist dies bisher zumindest nicht relevant. Doch sollte dieser Satz nun um 0,2 Prozent oder mehr angehoben werden, könnte sich dies auch auf geringer Spareinlagen ausdehnen. Am meisten leiden momentan Volks-und Raiffeisenbanken sowie Sparkassen.

Dazu auch ein spannendes Video von den Autoren Friedrich&Weik.


Zinsschritte der EZB


Historisch betrachtet liegt der letzte Zinsschritt einige Jahre zurück. Davor gab es mehrere Zinssenkungen, ausgehend vom Niveau um 5 Prozent vor nunmehr 11 Jahren. Erst davor konnte man sich über steigende Zinsen noch erfreuen – eine historische Zeit, die viele von uns nicht mehr kennen.

Folgende Übersicht zeigt Ihnen die letzte Zinsschritte der EZB (Quelle: leitzinsen.info):


Zinsschritte der EZB seit 2006
Zinsschritte der EZB seit 2006


Mit Trading-Treff können Sie im Chat an der Zinssenkung und Diskussion unter Tradern teilnehmen. Und danach hier quasi LIVE dabei sein und den Worten des EZB-Präsidenten Draghi „lauschen“. Reaktionen darauf sieht man am Chart, aber es ist immer spannender für Trader und Anleger, dies parallel zu verfolgen. Wie geht dies?


Live-Pressekonferenz der EZB


Die EZB hat zu diesem Termin einen Livestream zur Verfügung gestellt. Dieser ist unter diesem Link bzw. hier live auf Trading-Treff einsehbar und zeigt bis zum Event um 14.30 Uhr einen Countdown:


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