Größter Hedgefonds rät zu Gold

Im Zuge der aufkommenden Unsicherheit an den Finanzmärkten hat sich Gold zuletzt deutlich stabilisiert und kratzt seit einiger Zeit wieder an der Marke von 1.300 US-Dollar. Vor allem die Krise zwischen den USA und Nordkorea beflügelte Gold. Die Rhetorik zwischen beiden Staaten nahm während der vergangenen Wochen an Schärfe zu. Zusätzlich sorgt ein Manöver, das die USA gemeinsam mit Südkorea in diesen Tagen abhalten, für gespannte Stimmung. Zwar war es auch in der Vergangenheit immer wieder zu Krisen mit Nordkorea gekommen, doch hat die Art und Weise der verbalen Scharmützel und die Unberechenbarkeit Donald Trumps gerade an den Kapitalmärkten für Unruhe gesorgt.

US-Schuldenobergrenze Ende September erreicht?

Allen voran haben Hedgefonds das gelbe Edelmetall entdeckt. Bereits vor einigen Wochen empfahl mit Bridgewater Associates der größte Hedgefonds der Welt seinen Kunden, zwischen fünf und zehn Prozent des Vermögens in Gold zu parken. Neben dem drohenden Konflikt zwischen den USA und Nordkorea zeichne sich innerhalb der USA ein weiteres Problem ab: Wie der Hedgefonds verlauten lässt, könnte der US-Kongress die Schuldenobergrenze für die USA nicht anheben oder zumindest herauszögern. Beobachter rechnen damit, dass die Schuldengrenze bis zum 29. September angehoben werden muss, sonst könnten die USA technisch gesehen zahlungsunfähig werden.

Zwar gilt ein Staatsbankrott als sehr unwahrscheinlich, doch dürften die innenpolitischen Spannungen in den USA Einfluss auf die Verhandlungen im Kongress haben. Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass der Zwist rund um Obamacare und andere von Donald Trump geplante Vorhaben auch die Verhandlung über die Anhebung der Schuldenobergrenze belasten. Für Nervosität an den Märkten wäre damit allemal gesorgt – für Gold könnte das ein Umfeld sein, das mittelfristig zu einem neuen Preisimpuls führt.

Gold als Versicherung

Gerade aus technischer Sicht könnten eine Zuspitzung der Nordkorea-Krise und auch ein sich nähernder US-Bankrott einen wichtigen Beitrag zu steigenden Notierungen bei Gold führen. Die Marke von 1.300 US-Dollar konnte der Goldpreis 2017 noch nicht erobern. Klettert Gold über diesen Bereich, rücken die Verlaufshochs aus dem Jahr 2016 zwischen 1.350 und 1.370 Dollar in greifbare Nähe. Doch auch ohne technische Impulse könnte es sich anbieten, Gold als eine Art Versicherung dem Depot beizumischen. Nach Ansicht der Experten von Bridgewater Associates ist die Lage rund um Nordkorea so undurchsichtig, dass es sich anbietet, eine Versicherung in Form von Gold im Depot zu haben.

Bis zum nächsten Mal,

Ihr Nils Glasmacher

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Nils Glasmacher ist Betreiber des Rohstoffportals und Börseninformationsdienstes Miningscout.de. Die Plattform hat sich seit 2011 auf den Rohstoffsektor spezialisiert und stellt fundierte Informationen zu Rohstoffen, Minenunternehmen und Branchentrends bereit.
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