Gold der sichere Hafen: Kursgewinne sind hier kein Thema – warum auch?

Weiterhin ist und bleibt Gold der sichere Hafen für schlechte Zeiten. Auch wenn derzeit alle Welt hinter Bitcoin & Co. her rennt, ist das gelbe Edelmetall de facto die Krisenwährung schlechthin. Das zeigt sich einmal mehr an der großen Beliebtheit von Gold. Völlig zu Recht, wie wir meinen.

Gold der sichere Hafen: Welche Anlegestellen sind besonders beliebt?

Beliebte Gold-Fonds. Während US-Amerikaner derzeit wie verrückt Aktien kaufen und der Wall Street zu einem Höhenflug verhelfen, stehen Europäer eher auf Gold-ETFs. Das zeigen die jüngsten Daten des Branchenverbandes World Gold Council. Im Rest der Welt waren im November bei den mit Golf hinterlegten ETFs (Exchange Traded Funds) und ETCs (Exchange Traded Commodities) Abflüsse zu verzeichnen.

Ganz anders in Europa. Der alte Kontinent sorgt im Alleingang dafür, dass insgesamt deutliche Zuflüsse beobachtet wurden. Diese lagen bei 15,8 Tonnen und einem Gegenwert von etwa 622 Mio. US-Dollar. In Nordamerika flossen 5,4 Tonnen ab. Weltweit lag der Zufluss bei 9,1 Tonnen.

USA holen auf. Seit Jahresbeginn wurden jedoch auch in den USA deutliche Zuflüsse beobachtet. Der World Gold Council beziffert diese auf 62,3 Tonnen, während der entsprechende Wert für europäische Fonds sogar bei 143,2 Tonnen liegt. Damit entfallen rund 75 Prozent der diesjährigen Zuflüsse auf europäische Gold-ETFs. Die deutschen lieben Gold besonders gerne.

Deutsche Gold-ETFs hatten einen Anteil an den weltweiten Zuflüssen in 2017 von rund 34 Prozent. Besonders beliebt ist hierzulande Xetra-Gold, das zuletzt sein zehnjähriges Jubiläum feierte. Insgesamt hält die Branche weltweit damit rund 2.357 Tonnen vor. 8,3 Prozent mehr als zum Ende des Jahres 2016.

Notenbanken vorne. Der große Rest wird weiterhin von den Notenbanken gehalten. Die Bundesbank hat übrigens ihr Gold wieder mehrheitlich in Deutschland gelagert – aus einem einfachen Grund.

Infografik: So viel Gold horten die Deutschen | Statista Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

FAZIT. Wir halten uns beim Thema langfristiger Vermögensaufbau an drei Säulen: Solide Aktien, Gold und ggf. die selbstgenutzte Immobilie. Alles andere ist für eine Privatperson mit zu vielen Unwägbarkeiten verbunden.

Gold geht dabei sowohl physisch in Münzen oder Barren, aber natürlich auch als Fonds-Lösung, wie etwa Xetra- oder Euwax-Gold. Das schöne an den beiden Varianten: Sie sind einfach per Online-Broker handelbar und das Risiko, dass das physische Gold gelagert werden muss und Diebstahlrisiken ausgesetzt ist, entfällt. Wer zum Jahreswechsel auf der Suche nach einem neuen Broker ist, sollte einfach mal einen entsprechenden Depot-Vergleich machen.

Zum Schluss noch ein Wort zur allgemeinen Kritik an Gold: Ja, Gold zahlt keine Dividenden. Aber bei einem Depotanteil von 10 Prozent ist Gold in der Lage, das gesamte Depot für Krisenzeiten abzusichern. Diese Kursgewinne braucht man hoffentlich selten oder bestenfalls nie.

In diesem Sinne,
weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage

Ihre dieboersenblogger.de-Gründer
Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt

 

Bildquelle: Pressefoto © Deutsche Bundesbank

Über Marc Schmidt 54 Artikel
Marc Schmidt gründete im Jahr 2008 zusammen mit Christoph Scherbaum dieboersenblogger.de - einen der inzwischen ältesten und meist prämierten Börsenblogs im deutschsprachigen Raum. Die Seite ist nicht nur etwas für Trader, sondern auch für Anleger mit langfristigem Zeithorizont. Die Förderung der Aktienkultur und der langfristige Vermögensaufbau mit Aktien sind den Autoren ein Kernanliegen. Anfang 2018 sind die Börsenblogger in "markteinblicke.de", dem Online- und Print-Magazin für Geldanlage und Lebensart, aufgegangen.

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