Deutschland: Wir lieben Bargeld. Aber warum eigentlich?

In keinem Euro-Land tragen die Menschen so viel Schein- und Münzgeld herum, wie hierzulande. Mit durchschnittlich 103 Euro ist es mehr als dreimal so viel als in Portugal. Ist Bargeld irgendwie in unserer DNA enthalten? Wir lieben Bargeld, das ist ein Fakt. Doch warum? Dieser Frage gehen wir hier auf den Grund.

 

Studie zu Bargeld in der EU

Bargeld lacht. Die neue Studie „The use of cash by households in the euro area“ der EZB gibt Klarheit über die Bargeld-Vorlieben der Euro-Mitglieder. Während wir Deutsche mit 103 Euro nur mit etwas mehr als die Luxemburger (102 Euro) im Geldbeutel herumlaufen, sind unsere französischen Nachbarn deutlich bescheidener.

In Frankreich läuft man lediglich mit 32 Euro in bar herum. Lediglich unsere südlichen Nachbarn aus Österreich kommen mit 89 Euro noch auf Platz 3 und damit in den Bereich der Bargeldfans. Zypern und Griechenland dürften mit Blick auf die wirtschaftliche Lage ebenfalls eher auf Bargeld, denn auf Plastikgeld setzen. Anders sind deren Plätze 4 und 5 nicht zu erklären. Ansonsten ist das Bild eindeutig. Bargeld ist in der Eurozone out.

Wir lieben Bargeld
Infografik: Die Deutschen haben am meisten Bargeld dabei | Statista

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Wir lieben Bargeld, denn Plastikgeld ist einfach

Die Gründe für diese Entwicklung dürften sehr ähnlich sein: Die meisten Menschen der Euro-Länder hängen nicht so sehr an ihrem Geld wie wir Deutschen. Hinzu kommt:

In Ländern wie Frankreich fand Einkaufen schon lange bargeldlos statt – was früher mit Schecks passierte, wird heute mit Karte angewickelt. Bargeld wird also nicht benötigt. Deutschland ist also ein Sonderfall. International steigt das Volumen der bargeldlosen Zahlungen Monat für Monat an.

 

Unser Fazit

Wir Deutschen sind beim Bezahlen nach wie vor ein europäischer Sonderfall. Nicht nur, dass wir so viel Bargeld mit uns herumtragen, wie kein anderer. Mit dem „elektronischen Lastschriftverfahren“ haben wir noch ein zweites Spezialmodell in Europa. Ob es eine historisch begründete Vorliebe für haptisches Geld ist, oder noch andere Gründe hat, wie etwa Technik-skepsis, mögen wir nicht mit Sicherheit sagen.

Auffällig ist es schon. Vielleicht sollten wir uns beim Bezahlen einfach etwas lockerer machen und von unseren Nachbarn lernen. Einkäufe mit Bargeld zu bezahlen ist nicht mehr zeitgemäß. Elektronisch geht das doch genauso gut. Aktien kaufen wir schließlich auch nicht mehr als Tafelgeschäft bei der Bank im Ort, sondern online beim Broker, den Sie hier vergleichen können.

In diesem Sinne,
weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage

Ihre dieboersenblogger.de-Gründer
Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt

Über Marc Schmidt 54 Artikel
Marc Schmidt gründete im Jahr 2008 zusammen mit Christoph Scherbaum dieboersenblogger.de - einen der inzwischen ältesten und meist prämierten Börsenblogs im deutschsprachigen Raum. Die Seite ist nicht nur etwas für Trader, sondern auch für Anleger mit langfristigem Zeithorizont. Die Förderung der Aktienkultur und der langfristige Vermögensaufbau mit Aktien sind den Autoren ein Kernanliegen. Anfang 2018 sind die Börsenblogger in "markteinblicke.de", dem Online- und Print-Magazin für Geldanlage und Lebensart, aufgegangen.

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